Samstag, 28. August 2010

Arabic village Nazareth

Ich war heute in einer hauptsächlich arabischen ziemlich großen Stadt... Nazareth, ja, wirklich, Nazareth. (Falls sich jemand darunter ein kleines beschauliches Dorf vorgestellt hat)

Ahmed, ein Student am Technion, der in der Nähe von Nazareth geboren ist und schon lange da wohnt, hat uns rumgeführt beziehungsweise rumgefahren. Wieder ein krasses Beispiel für so viel Freigebigkeit und Gastfreundschaft hier. Ich bin ja schon noch relativ neu hier, aber spontan wurde gestern Abend und heute morgen ausgemacht, dass ich auch noch mitkomme und Freunde mitbringen kann, bis das Auto voll ist. In Nazareth waren wir dann in wohl ungefähr allen christlichen Kirchen, die auf hatten (viel mehr kann es eigentlich nicht mehr geben). Außerdem sind wir durch den arabischen Markt und viele enge süße kleine Gassen gegangen, haben muslimische Grabinschriften erklärt bekommen und ein paar Geschichten über das Verhältnis von Arabern und Juden, Falafel gegessen und außerdem im anscheinend besten Shawarma-Lokal Israels (ich kann noch nicht vergleichen, aber sehr lecker war es schon. Shwarma ist so was ähnliches wie Döner). Dann sind wir noch ein bisschen in der Gegend rumgefahren, durch ein paar ziemlich große "Dörfer" in der Nähe, ach ja und nach Kana auch noch mal schnell (Ahmed wusste zwar nicht mehr so genau, was in Kana nochmal war, aber dass es was mit dem Christentum zu tun hat und wir da vielleicht hin wollen könnten). Und auf nen Berg zum Fotos machen und Aussicht genießen natürlich auch noch. Hab ich von der Haustür abholen und zurückbringen schon erwähnt?

It was really a very amazing day.

Aber jetzt muss ich leider noch Hausaufgaben machen, da morgen wieder Sonntag (jom rischon) ist, der "erste Tag" der Woche, und der Unterricht beginnt.
Ach so ja, Bilder fehlen noch:
One Day in Nazareth

PS: Hab grade bemerkt, dass ich nen ziemlichen Sonnenbrand hab. Und kein Wasser mehr zuhause außer dem aus dem Wasserhahn. Es ist immer gut, ein paar Eiswürfel im Gefrierfach zu haben! Aber After-Sun-Lotion fehlt mir noch...

Dienstag, 24. August 2010

ivrit safa kascha

schalom! mi atem margischim?

Mir gings sehr gut die letzte Woche (von ein bisschen Heimweh ab und zu mal abgesehen). Nachdem am Montag meine Bachelorarbeit endlich glücklich abgegeben wurde (thanks to Stefan fürs Drucken und Rumstreiten mit dem Prüfungsamt), hab ich jetzt endlich mehr Freizeit. Naja, wenn der Hebräischkurs nicht wäre. Der ist schon ziemlich intensiv, 4 Stunden jeden Morgen, und nachmittags Hausaufgaben und Wörter lernen. Wir waren vor allem am Anfang oft nachmittags noch stundenlang in der Bibliothek zum lernen. (Naja teilweise liegt das auch daran, dass die Bibliothek ne Klimaanlage hat... Und außerdem kann man in der Bib auch "Possen reißen", über Autos oder Religion reden und noch einiges andere.)
Zum Glück gibts auch angenehmere Arten die Sprache (nicht) zu lernen. Zum Beispiel abends zusammensitzen und sich in einem Mix aus Deutsch und Englisch zu unterhalten, mit ab und zu ein paar Brocken Kindergarten-Hebräisch. "Was ist auf dem Tisch? Auf dem Tisch sind viele Gläser mit Bier. Auf dem Tisch sind auch Messer, Löffel und Gabel. Auf dem Tisch ist auch eine Uhr. Welcher Tag ist heute? Heute ist Dienstag. Wie alt bist du? Ich bin 22." und so weiter. Zur Verständigung ist Englisch und vor allem Deutsch also immer noch tausendmal besser geeignet...
Nachdem der Sprachkurs jetzt schon zur Hälfte vorbei ist (echt, schon die Hälfte??), kann man sich in der Mittagspause so langsam auch mal auf Hebräisch unterhalten "Ich habe Hunger. Ich habe keinen Hunger, aber ich bin müde. Gehen wir zum Restaurant? Ja. Wo ist Gabi? Ich weiß nicht." Viel mehr muss man ja auch nicht sagen können^^
Ich würd das alles ja jetzt noch schön auf Hebräisch schreiben, aber dazu muss ich mir erstmal die Buchstaben auf meine Laptoptasten kleben... oder vielleicht schreiben lernen, was ich auf deutsch nicht kann: ich hab echt schon zu üben angefangen auf http://www.zigzagworld.com/HKTutor/

Aber wieder zur Freizeit: ich hab neue Bilder :-)

Übrigens, irgendwie hat hier jeder zweite ne Nargila (in D auch Shisha genannt) und ich hab in meinem ganzen Leben noch nicht so viel geraucht wie in den letzten drei Wochen. Dazu bekommt man meist noch geballtes Wissen über die besten geheimen Spezialmethoden zum Aufbauen und die besten Tabaksorten erzählt. Gestern hab ich den perfekten Grund geliefert bekommen, um mir auch irgendwann eine zu kaufen: zur Dekoration nämlich. Und außerdem zahlt man auch nur wenige Schekel. Mal schaun ;-)

Auf Wiedersehen, schalom veLehitraot,

Samstag, 14. August 2010

Essen

Grade hab ich zum ersten mal hier gekocht. War eigentlich ganz lecker... mit Maggi aus Deutschland aus einer Erbschaft unter Austauschstudenten ;-)
Eigentlich hab ich gestern zu spät versucht einzukaufen, als alles schon zu war - ich dachte ja nicht, dass die am Freitag schon soo früh schließen - aber dann hat mein angesammeltes Essen doch noch gereicht für Gemüseeintopf.

Jetzt muss ich aber weg - erste wirkliche Haifa-Besichtigungstour mit Freunden :-)

BTW falls mir jemand helfen will, die beschissene Fußzeile in meiner beschissenen Latex-Vorlage auf einseitiges Drucken zu ändern...

Samstag, 7. August 2010


So, endlich hat das mit den Fotos geklappt. Ich werd wohl nicht mehr viel dazu schreiben, muss mich jetzt mit meiner Bachelorarbeit beschäftigen...

first days in israel

Donnerstag, 5. August 2010

angekommen

So, ziemlich genau vier Tage bin ich jetzt in Israel und es wird Zeit, sich mal zu melden, bevor sich die ganzen Eindrücke wieder relativieren :-)
Der Flug verlief ohne besondere Vorkommnisse, ich wurde noch nicht mal ausgefragt oder Koffer durchsucht oder so. Dafür hab ich dann auch vergessen, meinen Laptop beim Zoll anzumelden, aber egal. Erstmal ist es uuunglaublich heiß hier. Oder eher ist es die Luftfeuchtigkeit, auf jeden Fall hab ich mich immer noch nicht dran gewöhnt und auch alle anderen schwitzen eigentlich nur den ganzen Tag lang und schmelzen so vor sich hin. Nach dem Flug war ich erstmal so müde, dass ich im Sammeltaxi nach Haifa eigentlich die ganze Zeit geschlafen hab - nur nicht sehr gut, weil ich mich alle zehn Minuten gefragt hab, ob wir denn bald da sind und wie ich dem Fahrer klarmachen kann, wo ich aussteigen will. Der konnte auch nicht wirklich Englisch, aber meine Mitfahrer haben sich drum gekümmert und so saß ich dann ziemlich fertig vor dem MAKAK bzw Community Center des Wohnheims. Endlich schlafen. Oder? In den nächsten zwei Stunden wurde ich von zwei verschiedenen Deutschen zu zwei verschiedenen Stammtischen am selben Abend eingeladen, außerdem lange lange mit Infos zugeschüttet (welche Buslinien wohin fahren, in welchem Gebäude wer wohnt, wo man frisches Gemüse kaufen kann und dass die Säule in der Mitte vom Campus doch aussieht wie, naja, siehe Bild...), und nach 30 Minuten Zimmerbesichtigung war ich dann auch wieder draußen und hab bei Bier und Shisha die ersten Leute kennengelernt. Deutsche hauptsächlich. Nach erstaunlich gutem Schlaf für die Hitze war ich am nächsten Tag Formalitäten erledigen und mit den andern am Strand. Seeehr erholsam. Außerdem sehr heiß. Das Wasser salzig und die Wellen coool. "Hier kann mans gut ein halbes Jahr aushalten." Falafel gegessen, so ziemlich das erste Essen an dem Tag und wahrscheinlich auch deshalb so lecker. Danach in der shopping mall die ersten negativen Erfahrungen mit israeli service und "ten more minutes". Abends wie eigentlich immer ab acht Treffen am MAKAK mit einigen sehr gechillten Leuten, hauptsächlich exchange students/PhDs und absoluter Urlaubsstimmung.
Meine beiden Mitbewohnerinnen sind super nett, Rita hat mich gleich morgens zum Kaffee eingeladen und mir Bettwäsche ausgeliehen (nicht dass man die bei der Hitze brauchen würde), sie ist meine bisher größte Informationsquelle über das Leben in Israel bei den "normalen Studenten", die hier zum Klausuren schreiben statt zum Urlaub sind. Sie hofft mit mir ihr Englisch zu verbessern (naja mal sehn^^), da sie sonst nur Hebräisch spricht. Die Putzpläne in der WG und sonstige Infos am Kühlschrank sind also auch alle Hebräisch (leider haben sie mir erzählt, dass es ein Putzplan sei... ;-)).
Der ULPAN hat seit gestern auch begonnen, sehr gute Lehrerin äh MORA TOV MEOD und wir sind auch alle excellente Schüler oder eher TALMIDIM MEZUJANIM. Wie ein paar kleine Kinder beim Sprechen lernen: Wer wohnt in Haifa? ich wohne in CHEIFA, du wohnst in Haifa, auch er wohnt in Haifa. Wer noch wohnt in Haifa? Auch sie wohnt in Haifa. Wer noch wohnt in Haifa? Wir wohnen in Haifa, nur Rami wohnt nicht in Haifa. Rami wohnt in NAZERET. ACHAT + ACHAT = SCHTEIM, und Computer Science heißt manchmal INFORMATIKA. KANJON heißt Einkaufszentrum, also waren wir gestern im "Grand Canyon" und endlich hab ich nen Adapter für mein Laptopkabel.
Gut gut also ich sollte mich wohl mal kurz fassen nach erst vier Tagen, also was noch? Aus meinem Zimmerfenster kann ich morgens und abends den Leuten beim Sport machen zugucken, unglaublich süße Katzen gibts hier in meinem Wohnheimsviertel soviele wie in Garching Hasen, das Geld ist immer noch gewöhnungsbedürftig, halb gefrorener Joghurt mit Früchten ist zehnmal besser als Eis und man redet hier echt sehr viel und gern. Die Uni ist wohl ziemlich ähnlich zur TUM, da die hier vier Jahre Bachelor haben bin ich undergraduate und darf kostenlos ins Schwimmbad :-), Security gibts insgesamt deutlich mehr als in Deutschland und das Bier schmeckt sehr viel schlechter und ist sehr viel teurer. Sagen die andern.
Also LAJLA TOV, gute Nacht für heute und ich meld mich wieder. Jetzt ist Wochenende angesagt.